Als Kind von sieben Jahren fuhr Wilma Bräuner mit ihrer Familie erstmals nach . In den folgenden Jahren verbrachte sie regelmäßig Ferien- und Urlaubszeiten auf . 1921 siedelte sie nach um und lebte viele Jahre in ihrem Haus in der Henningstraße 7 in Westerland. Auf lernte Bräuner auch ihre langjährige Lebensgefährtin kennen, Charlotte Anneliese Dorothea Funk (1904-1979), auch genannt Lotte Funk und auf der Insel allgemein bekannt als „Fünkchen“. Sie wurde 1965 Bräuners Geschäftsführerin. 1966/67 bauten die beiden zusammen ein Wohnhaus im Sjipwai, Westerland (der heutige Smeelwai). Der 1965 geschlossene Gesellschaftsvertrag und der gemeinsamen Hausbau illustrieren die geschäftliche und zugleich persönliche Verbundenheit der Frauen. Aus heutiger Sicht liegt die Interpretation nahe, in diesem Vertrag eine eheähnliche Verbindlichkeit zu sehen - in einer Zeit zu der eine gleichgeschlechtliche Eheschließung noch nicht möglich war. Leider fand sich in den Beständen des Archivs kein Bild von „Fünkchen“. Vielen Zeitzeug*innen ist heute noch Bräuners Kunstgewerbehaus Frisia in der Andreas-Nielsen-Straße 4 in Westerland in Erinnerung. Das Geschäft gab sie 1977 altersbedingt auf. Bis zur Entstehung des neuen Kurzentrums hatte sie ihren Kunstgewerbeladen in der Strandstraße 31 gegenüber dem Schwimmbad und neben dem Haus Flora, das 1966/67 abgerissen wurde. Durch die Bautätigkeit zur Errichtung des neuen Kurzentrums Westerlands wurde der Geschäftsbetrieb am Standort Strandstraße empfindlich gestört. Bräuners „Kampf“ gegen das Unternehmen Bense Bau, das hinter dem Großbauprojekt „ATLANTIS“ stand, hatte somit neben dem Naturschutz auch eine geschäftlich-existenzielle Komponente.